Beim Knabenturnier tanzen alle nach ihren Pfeifen

Moritz Hanke und Johanna Müller werden zum ersten Mal beim Knabenturnier an der Seitenlinie stehen.
Moritz Hanke und Johanna Müller werden zum ersten Mal beim Knabenturnier an der Seitenlinie stehen.
Robert Stoll / Eckhardt Berndt

Mit Johanna Müller und Moritz Hanke debütieren zwei Referees beim 52. Knabenturnier. Die 23-Jährige und der Elftklässler plauderten mit Robert Stoll über ihren Werdegang, ihre Zukunft und ihr Leben fernab des Schiedsrichter-Daseins.

Was habt Ihr gedacht, als Ihr von der Einladung als Schiedsrichter erfahren habt?

Müller: Ich habe mich riesig darüber gefreut. Ich weiss, dass man so eine Chance nicht allzu oft bekommt.

Hanke: Ich war sehr überrascht, habe mich aber auch sehr gefreut. Nach kurzer Zeit habe ich schon Nervosität gespürt.

Was erwartet Ihr von eurem Einsatz?

Müller: Ich denke, dass die Jungs guten Fußball spielen und die Atmosphäre super wird. Immerhin werden knapp 3000 Zuschauer im Jahnsportforum sein. Da ich noch nie beim Knabenturnier war, bin ich auch schon ganz gespannt.

Hanke: Ich war schon ganz oft als Zuschauer hier. Als Spieler hatte ich leider nicht die Möglichkeit, weil ich zu der Zeit nicht beim 1. FC Neubrandenburg gespielt habe. Aber ich freue mich jetzt ein Teil diesen Riesenturnieres mit Top-Mannschaften sein zu dürfen.

Bereitet Ihr euch speziell auf das Turnier vor?

Müller: Nein, nicht wirklich. Ich werde noch einmal mit den Kollegen die Regeln durchgehen, aber mehr auch nicht. Ich habe schon immer nach den normalen Hallenregeln gepfiffen und muss mich daher auch nicht großartig umstellen.

Hanke: Es wird nach einfachen Hallenregeln gepfiffen. Das habe ich schon sehr oft gemacht. Daher sollte es keine Probleme geben.

Wie seid Ihr Schiedsrichter geworden?

Müller: Das kam über Freunde. Ich habe mit denen immer Spiele angeschaut und mich mit ihnen zusammen über die Schiedsrichterleistungen aufgeregt. Irgendwann hieß es dann: "Mach es doch selber." Irgendwann kam der Gedanke, einen Schiedsrichterschein zu machen und dann habe ich 2013 angefangen.

Hanke: Seit ich vier Jahre alt bin, spiele ich selber Fußball. Irgendwann habe ich angefangen mich mit den Regeln auseinanderzusetzen und als der FCN Schiedsrichter brauchte, habe ich "Ja" gesagt.

Wo und für welchen Verein pfeift Ihr aktuell?

Müller: Ich bin derzeit beim SV 1950 Chemnitz. Im Herrenbereich leite ich Spiele bis zur Kreisoberliga, an der Linie stehe ich auch in der Landesliga. Zudem bin auch bei den B-Junioren in der Bundesliga im Einsatz.

Hanke: Ich pfeife für den FCN. In der Kreisoberliga und Landesklasse stehe ich schon an der Linie, im Herrenbereich leite ich Spiele in der Kreisliga und im Jugendbereich in der Landes- und Verbandsliga.

Wie sieht eure Zukunft an der Pfeife aus?

Müller: Ich bin derzeit im Förderkader. In welcher Liga ich pfeife, ist mir eigentlich egal. Mein Ziel ist es, dass ich jedes Spiel gut über die Runde bringe. Ich würde mich freuen, wenn es mal zu mehr reichen würde, möchte es aber auch nicht erzwingen.

Hanke: Die Kreisoberliga ist mein Ziel. Aber in erster Linie möchte ich mich einfach weiter verbessern.

Was macht Ihr, wenn Ihr nicht auf dem Platz steht?

Müller: Ich habe gerade meine Bachelor-Arbeit in Agrarwissenschaft abgegeben. Mein großer Traum ist es, irgendwann einmal einen Job im Umweltamt zu bekommen. Ansonsten reite ich in meiner Freizeit viel. Ich habe ein eigenes Pferd und bin daher jeden Tag im Stall. Zudem bin auch auf Turnieren unterwegs und das beansprucht ziemlich viel Zeit.

Hanke: Ich gehe derzeit in die elfte Klasse auf die Evangelische Schule St.Marien in Neubradenburg. Wenn ich nicht da bin, bestimmt der Sport mein Leben. Ich kann es mir ohne Fußball nicht anders vorstellen, alles dreht sich darum. Mit der A-Jugend vom FCN spiele ich in der Verbandsliga.

Robert Stoll